
Die freudig gestimmten Bilder der Südwand mit der Geburt des Messias-Kindes, Engelsbotschaft an die Hirten und Anbetung der "heiligen drei Könige" sind nicht erhalten. Wie öfter im frühen Mittelalter finden sich an der Nordwand die düsteren Aspekte der biblischen Erzählungen versammelt. Nr.29 zeigt die drei Weisen, die, von einem Engel gewarnt,
nicht nach Jerusalem zu König Herodes zurückkehren, sondern direkt in ihre ferne Heimat zurückreiten. Nr.31 -34 (Matth.2, 12 - 18) berichten ausführlich vom betlehemitischen Kindermord und die dazwischen eingeschobene "Darstellung des Kindes im Tempel (Nr.30)" enthält in den Worten des alten Simeon, die bei Luk. 2, 34-35 nachzulesen sind einen Hinweis auf das künftige Leiden Marias und ihres Sohnes!
Nr 31 zeigt das Traumgesicht Josephs ( Matth.2, 13) Das heute zum grössten Teil hinter der Orgel verborgene Bildfeld ist durch ein karolingisches Fenster mit hübscher Vogelranke in der Laibung beschnitten. Man sieht den in einem gedrechselten Bett schlafenden Joseph, Kopf und Flügel des links oben erscheinenden Engel und unter dem Fenster die angedeutete Stadt Betlehem; im Titulusstreifen darunter ist vom Begleitvers noch das Wort Egipto zu lesen. In der nächsten Szene, Nr 32 hat sich die Familie schon auf den Weg gemacht um der Warnung des Engels Folge zu leisten. Wir sehen ein ganz besonders gestaltetes Bild der Flucht nach Aegypten, das direkt auf die anschliessende grausame Darstellung des Kindermordes von Betlehem Bezug nimmt.
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