Montag, Januar 01, 2007

Zum Neuen Jahr: Glückwünsche? Segenswünsche?

Oft kommen sie von einer Bank, einer Firma, einem Geschäft. Reklame eigentlich. Kommen sie von Freunden, so sind sie ernst gemeint. Und bewirken etwas in uns. Und wir geben sie weiter.

Aber, was ist das: die Zeit? Was heisst das: Jahreswechsel? Was hat sich eigentlich um Mitternacht geändert, ausser der hintersten Ziffer der ordnenden Jahreszahl? Warum Champagner, Küsse und Raketen? Warum der Lärm? Um Ängste zu betäuben?
Ich schätze die Ruhe, habe sie immer geschätzt (oder vermisst). Für mich gilt am Silvester: Rückblick in Wehmut oder in Dankbarkeit. Keine guten Vorsätze. Keine wilden Hoffnungen. Aber gerne etwas Zuversicht, und liebevolle Zuwendung da und dort! Und ich freue mich einfach darüber, dass ich lebe. Gestern und heute ...

Und was feiern die Kirchen heute? Vovon spricht die Liturgie am 1. Januar? (Lk 2, 16-21)
Von der Beschneidung des Weihnachtskindes (Eingliederung ins Volk), vom Namen Jesu (Jahwe rettet) und von der Gottesmutter, die den Heilsbringer und Erlöser geboren hat und die Worte der Engel und die Weisen der Hirten im Herzen bewegte. Jesus erhielt seinen Namen bald nach der Geburt, bei der Beschneidung. Es war kein aussergewöhnlicher Name; viele hiessen so; viele werden noch heute so genannt in den Ländern spanischer Sprache. Auf deutsch meint das: Gotthilf. Die Szene von der Beschneidung des Neugeborenen findet sich nicht im Zyklus von Müstair. Aber sie ist mir heute beim Jahreswechsel eine Ueberlegung wert. Jeschua ist der erweiterte Gottesname; es bedeutet eigentlich: der da unter uns anwesend ist, hilft. Jesus ist Jude, da von einer jüdischen Mutter geboren. Er ist Palästinenser, da in Nazareth daheim. Und es heisst, er sei von Gott! Gott aber ist weder Mann noch Frau, weder Jude, noch ... Das ist tröstlich und das gilt es wohl zu feiern im Vertrauen auf die lebendige Lebenskraft. Jesus als Kosmopolit, als der kosmische Christus! Wer kann mir erklärend umschreiben, was das heisst? Nun, man muss nicht alles im Kopf verstehen. Segenswünsche können auch ganz einfach und ehrlich und realistisch sein. Etwa so: Beginnen wir das Jahr in Gottes Namen! Amen.

Keine Kommentare: